In Zeiten in welchen bei Kunst- und Kulturinstitutionen viel von Diversität, Inklusivität, Awareness und Zugänglichkeit gesprochen wird, spiegelt und kritisiert das MAXIM Theater mit der
TRILOGIE DER DEKONSTRUKTION VON RASSISMUS & DISKRIMINIERUNG die tatsächlich herrschende Praxis. Fokus ist auch die Institution MAXIM Theater selbst - Institutional
critique wird damit zur künstlerischen Praxis erklärt.
Es entstanden drei Kurzstücke in unterschiedlichen künstlerischen, performativen und diskursiven Formaten, inszeniert von drei Regieteams – eine TRILOGIE.
Ein Theaterabend, der in drei mal 30 Minuten unter der Leitung von Deborah Macauley/Kapi Kapinga, Mbene Mwambene und Monika Truong zusammen mit ihren Spieler*innen geteilte
Erfahrungen verarbeitet, von Verletzungen, Gatekeeping, Macht und Gewaltstrukturen und internalisierten Mustern erzählt. Ihre Herangehensweise bei der künstlerischen
Stückerarbeitung ist ein Gegenentwurf der sonstigen Theaterpraxis und versucht den aktuellen Parolen tatsächlich gerecht zu werden.
MAXIM BRANDNEU?
Theaterpädagogische Begleitung Deborah Macauley Expertin in Begleitung Kapi Kapinga Spieler*innen Ronan Khalid Ahmad, Gabi Mengel, Franziska Blickle (Projektion)
SHINE LIKE A DIAMOND!
Regie Monika Truong Spieler*innen Lilith Khaleian, Marileide Oliveira, Amowie Oreoghene
WARUM BIST DU HIER?
Theatre Director Mbene Mwambene Spieler*innen David Bellot Gonzalez, Agatha Gachnang, Gabi Mengel, Solange Pawou Molu, Maryury Saldana Suarez
Dramaturgie und Regieassistenz Christin Högsberg Pinciuc und Sarah Tenzin Choeying Santamaria Szenografie Prisca Grandi Produktionsleitung Claudia Flütsch Produktionsassistenz Anina Müller Ton / Licht Yahya Hazrouka Grafik Joëlle Kim
Nächste Vorstellungen: 20./22./23. September, 20 Uhr
Spielort: MAXIM Theater, Ernastrasse 20, 8004 Zürich
Eintritt: 25.- / 15.-
Reservationen: buero@maximtheater.ch / 077 441 62 89
Interview mit Claudia Flütsch beim Radio Lora
Fotos: Andre Krysl
ZWISCHENRÄUME ZUR TRILOGIE
INTERN
Im Oktober 2021 startete im MAXIM Theater das neue Programm zum Thema DEKONSTRUKTION VON RASSISMUS & DISKRIMINIERUNG. Die Anerkennung, dass Reproduktion von Rassismus auch im Jetzt auf struktureller, institutioneller sowie auf individueller Ebene wirkmächtig ist und unsere Gesellschaft von postkolonialen Verhältnissen geprägt ist, nehmen wir als Ausgangspunkt für eine Arbeitsreise der Dekonstruktion von Rassismus und Diskriminierung in den eigenen Rängen.
Mit Dialogen, Fragen und künstlerischen Mitteln wollen wir nachhaltig zur Überwindung von Rassismus und Ausgrenzung von Minderheiten beitragen und einen Perspektivenwechsel initiieren.
Den Ausgangspunkt bilden selbstkritische Betrachtungen verbunden mit Recherchen, Workshops und Atelierklassen und inhaltliche und künstlerische Auseinandersetzungen auf der Suche nach neuen ästhetischen Ausdrucksformen.
THEATRALISCHE TRILOGIE
Der künstlerische Prozess entstand parallel zu den Recherchen. Dabei griffen die Teams inhaltlich wie künstlerisch auf eine Materialsammlung. In diesem Prozess entstande ein kreativer Kunst-Raum, der auch Zusammenhänge zwischen künstlerischer Ästhetik und strukturellem Rassismus aufdeckte und Konventionen hinterfragte und nachgefragte, wo verschiedene performative Strategien und Versuchs-anordnungen ausprobiert und/oder neu erfunden werden konnten.
Daraus sind drei kurze Performances, welche im engen Austausch zwischen dem Regie-Team Kapi Kapinga/Deborah Macauley und den Regisseur*innen, Mbene Mwambene und Monika Truong und den beteiligten Künstler*innen und Alltags-Expert*innen entwickelt wurden.
Premiere: 10.05.2022, 20 Uhr
Weiter Vorstellungen: 13./14. Mai & 14./15. Juni 2022, 20 Uhr
Spielort: MAXIM Theater, Ernastrasse 20, 8004 Zürich
Eintritt: 25.- / 15.-
Reservationen: buero@maximtheater.ch / 077 441 62 89
RECHERCHE
In einem ersten Schritt haben wir den Fokus auf das Innere des MAXIM gelegt. Mit dem Ansatz «NEW WORK IS INNER WORK» haben wir innerhalb der Organisation einen selbstkritischen Prozess in Gang gesetzt. Ausgehend von Tupoka Ogettes Werk «exit racism» widmeten wir uns unseren eigenen rassistischen Bildern und haben versucht subtile Reproduktionen von Rassismus und Diskriminierungen und deren Wirkungsmechanismen innerhalb des Institution aufzudecken. Mithilfe von Workshops von Aretha Schwarzbach-Apithy und Senfo Tonkam zu Critical Whiteness, Empowerment, Allyship und strukturellem Rassismus sind wir unserem Selbstverständnis und unseren unbewussten Ideen zum Thema «race» einen Schritt näher gekommen und: Dekonstruieren.
Im Rahmen öffentlicher Diskussionen werden unterschiedliche Organisationen eingeladen, welche sich mit Rassismus und Diskriminierung in der Schweiz auseinandersetzen. Der darauffolgende Austausch soll den Teilnehmenden Raum bieten, Perspektiven und Erfahrungen auszutauschen, neue Erkenntnisse zu sammeln und einander Fragen zu stellen.
ATELIER II – TANZ & BEWEGUNG
Leitung: Bheki Ndlovu (Tänzer und Choreograf)
20. Oktober 2021 - 8. Februar 2022, Jeden Donnerstag um 18.30 im MAXIM Theater, Limmatstrasse 47
Unsere Körperbewegungen sind eine Sprache, die unterschiedliche Erfahrungen von Diskriminierungen und Privilegien widerspiegelt. Welche Reaktionen und Aktionen werden in unseren Körpern dadurch hervorgerufen? wann genau? mit welcher Intensität? in welchem Kontext?
Über Tanz & Bewegung und über Improvisationen wurden diese Fragen und Antworten, Aktionen und Reaktionen spielerisch erprobt mit dem Fokus auf einen Austausch vonb Erfahrungen.
Die ATELIERKLASSE diente als Vorbereitung für die Theaterproduktionen TRILOGIE DER DEKONSTRUKTION VON RASSISMUS & DISKRIMINIERUNG.
RESIDENZ
Im Rahmen unseres Jahresthema DEKONSTRUKTION VON RASSISMUS & DISKRIMINIERUNG boten wir tagsüber im Zeitraum Oktober bis Dezember 2021 in unserem Proberaum eine Residenz an. Damit stellten wir eine Plattform für self-empowerment und Raum für ästhetische und grenzüberschreitende Praxen zur Verfügung.
Yevheniya Kravets setzte sich im Stück I DON'T SEE - I DON'T CARE mit rassistischer und queerfeindlicher Diskriminierung im Alltag auseinander.
Die Trilogie der Dekonstruktion von Rassismus und Diskriminierung wird unterstützt von: Kanton Zürich Kultur, Stadt Zürich Kultur, Migros-Kulturprozent, Landis & Gyr, Gemeinnützige Gesellschaft des Kantos Zürich, Else v. Sick Stiftung, Spendenstiftung Bank Vontobel
EXTERN
LINKS ZUM THEMA RASSISMUS & DISKRIMINIERUNG
Allianz gegen Racial Profiling
Eritreischer Medienbund Schweiz
antidotincl. n°33: Das Heft zur tour décolonial
Reden wir! 20 Stimmen zu Rassismus in der Schweiz
Podcast online
litafrika - Poesien eines Kontinents
6. Juni - 4. September 2022
Strauhof, Augustinergasse 9, 8001 Zürich
16. Juli 2022, 15:00 - 02:00
Feministisches Streikhaus Zürich, Sihlquai 115
für rassismus betroffene Menschen!
15.-
Living Library als Perspektive einer vielstimmigen Schweiz
1. September 2022, 17:30 - 19:30
Bibliothek St. Johann JUKIBU, Lothringerplatz 1, 4056 Basel
kostenlos
Zugang zu Bildung von Geflüchteten und Menschen ohne Bleiberecht
8. September 2022, 13:00 - 18:00
Zentrum PROGR, Waisenhauspl. 30, 3011 Bern
Rassismus erkennen und Diversität fördern
22. September 2022, 9:00 - 17:00
Quartierzentrum QuBa, Rümelinsplatz 4, 4001 Basel
kostenlos, Anmeldung erforderlich