VERNETZT HANDELN FÜR DIE ZUKUNFT
Zwischenräume über die Gleichzeitigkeit von Perspektiven und Erfahrungen in der Schweiz, und wie wir unsere Zukunft in einer vielfältigen und vielstimmigen Welt gestalten wollen
Das diesjährige Thema des MAXIM Theaters heisst Gleichzeit. Parallel zur Theaterproduktion, die sich künstlerisch mit verschiedenen Facetten des Themas auseinandersetzt, beleuchten wir in den Zwischenräumen gegenwärtige gesellschaftlichen Dynamiken, insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Krisen und der zunehmenden Polarisierung in der Gesellschaft.
Wir sind der Ansicht, dass gerade in solch turbulenten Zeiten mehr Raum für Ambiguität, Achtsamkeit und Allianzen geschaffen werden muss.
Das Thema Gleichzeit lädt dazu ein, sich mit dem Paradox der gleichzeitigen Existenz vielfältiger Erfahrungen, Differenzen, Entwicklungen und Perspektiven in unserer Welt auseinanderzusetzen.
Was hält uns zusammen und wie wollen wir unsere Gegenwart und Zukunft als Gesellschaft gestalten?
Bei allen Veranstaltungen: Freier Beitrag
Ort: MAXIM Theater, Ernastrasse 20, 8004
VERWOBEN UND VERFLOCHTEN. PERSPEKTIVEN EINER ZUKUNFTSFÄHIGEN LANDWIRTSCHAFT
07. März 2025
um 19:30 Uhr
Die Biologin und Autorin Florianne Koechlin beschreibt in ihrem neuen Buch «verwoben & verflochten. Was Mikroben, Tiere und Pflanzen eint und wie sie uns ernähren», wie Mikroben alles Leben verbinden und wie sie auf das komplexeste mit uns verwoben sind. Dabei sind Kooperation und Konkurrenz oft nicht unterscheidbar, ein Netz von Beziehungen, das sich ständig verändert. Ameisen zum Beispiel sind mitnichten kleine Roboter; es gibt faule, ängstliche oder mutige Ameisen. Ihre Strategien beruhen auf Kommunikation, Lernen und Entscheiden. Das gilt für alles Leben.
Daraus ergeben sich für die Landwirtschaft neue und interessante Perspektiven, jenseits von Monokulturen, Patenten und Agrogiganten. Florianne Koechlin befragte für ihr neues Buch zahlreiche Expert:innen und erhielt stets die gleiche Antwort: Vielfalt, Bodengesundheit und lokale Kreisläufe sind das Rezept für morgen.
Am 07. März im MAXIM Theater nimmt uns Florianne Koechlin in die phantastische Welt der kleinsten Organismen mit, im Zwiegespräch mit der Saxophonistin Noëmi Schwank, die uns mit ihren Improvisationen in «verwobene & verflochtene» Sphären entführen wird.
Mit:
Florianne Koechlin
Biologin und Autorin.
Noëmi Schwank
Saxophonistin
Foto: Günter Spaar
BIODIVERSITÄT UND LANDWIRTSCHAFT: HOFFNUNGSVOLLE ANSÄTZE IN DER SCHWEIZ
21. März 2025
um 19:30 Uhr
Sind Sie schon Patin oder Pate eines Huhns? Haben Sie schon einmal an einer musikalisch begleiteten Spaten-Aktion auf einem Kartoffelfeld teilgenommen? Das sind zwei von vielen innovativen Projekten in der Solidarischen Landwirtchaft (https://www.solawi.ch/). Die Genossenschaft Ortoloco, der Betrieb Hof Narr sowie die Sprachwissenschaftlerin Claudia Keller sind in der Solidarischen Landwirtschaft tätig, je auf ihre ganz eigene Art. Im Rahmen der Zwischenräume im MAXIM-Theater werden sie am 21. März 2025 von ihren Visionen, Ansätzen und Erfahrungen berichten.
Und darüber, wie es ihnen gelingt, in einem Wirtschaftssektor, der nach wie vor auf die Ausbeutung der Natur setzt, Oasen des Lebens zu schaffen. Wie ist diese Gleichzeitigkeit zwischen profitorientierter Landwirtschaftspolitik und lebensfreundlicher Nahrungsmittelproduktion überhaupt möglich? Wie gehen sie mit Herausforderungen und Widersprüchen um?
Alle drei haben kreative, zum Teil auch subversive, Lösungen gefunden, die sie an diesem Abend mit uns teilen werden.
Mit:
Tina Siegenthaler
Ortoloco
(Landwirtschaftskooperative in Dietikon ZH).
Georg Klingler
Hof Narr
(Landwirtschaftsbetrieb in Egg ZH)
Claudia Keller
Oberassistentin am Deutschen Seminar der Universität Zürich
Foto: Georg Klingler, Hof Narr
ORTHOPÄDIE OR TO BE. EINE GENERATIONSÜBERGREIFENDE TANZPERFORMANCE DER CIE ZEITSPRUNG
04. April 2025
um 19:30 Uhr
Die Begegnung zwischen Meret Schlegel und Kilian Haselbeck in «Orthopädie or to be» ist ungewöhnlich und unerwartet. Ein junger Körper mit explosiver physischer Bewegungssprache trifft auf einen älteren, fragileren. Wie viel kann den beiden zugemutet werden? Die Unterschiedlichkeit macht die Begegnung spannend, herausfordernd und witzig. Wo liegen scheinbare Stärken und Schwächen des jeweiligen Alters und wo sind diese Zuordnungen umkehrbar oder erweisen sich gar als obsolet? Über die Generationen und Tanzstile hinweg geht es hier um die Begegnung zweier Menschen im Tanz, um die Reflexion ihrer Verschiedenartigkeit und die Individualität ihrer Körper.
Neben ihren Bühnenproduktionen engagiert sich die Cie zeitSprung in sozialen, inklusiven Projekten sowie in der Vermittlung von Tanz und sucht den künstlerischen Austausch mit verschiedensten Bevölkerungsschichten und lokalen Kontexten. Dabei verschmelzen Tanz, Musik und Performancekunst zu neuen Ausdrucksformen.
Im MAXIM Theater zeigen Meret Schlegel und Kilian Haselbeck eine spezielle Version ihres Stückes «Orthopädie or to be», begleitet von Interaktionen mit den Zuschauer:innen.
Mit:
Cie zeitSprung:
Meret Schlegel
Tänzerin, Performerin und Choreografin
Kilian Haselbeck
Tänzer und Choreograf
Foto: Alexander Dolovov
Zelyonka Fest Kiev, Ukraine
CLAVE LERNEN? AFROKUBANISCHER RHYTHMUS MIT STIMME, LAUFEN UND KLATSCHEN FÜR DIE GANZE FAMILIE
18. Mai 2025
um 16:00 Uhr
Die afrokubanische Clave ist ein zentrales Element der Musiktradition Kubas und vieler afrikanischer Rhythmen. Musik mit Stimme, Laufen und Klatschen.
Was erwartet euch?
- Clave leicht erlernen: Schritt für Schritt zeigt Ali wie ihr die Clave im Rhythmus verankern könnt – ganz einfach und verständlich!
- Clave, eine Mehrweg-Koordination: Clave verbindet die verschiedenen Bewegungen – von Laufschritten über Clapping Patterns - bis hin zu ausgesprochenen Wörtern.
- Clave für die ganze Familie: geeignet für alle Altersgruppen – Kinder, Eltern, Großeltern und Freunde. Gemeinsam erleben wir eine unvergessliche rhythmische Erfahrung.
Mit:
Ali Salvioni
Musiker, Perkussionist und Musikpädagoge
Foto: Geert Dedapper
«JETZT» LIEDERABEND VON UND MIT OLGA TUCEK
04. Juli 2025
um 19:30 Uhr
Während wir am Limmatquai einen Kaffee trinken, fallen irgendwo Bomben.
Während wir den Wahlsonntag verschlafen, herrschen anderswo Diktatoren.
Während wir über den Regen schimpfen, brennen woanders Wälder.
Parallelrealitäten kollidieren mit Luxusproblemen.
Doch auch hier steht die Sicherheit mittlerweile auf dünnem Eis, und die Angst sitzt längst in unseren warmen Stuben.
Höchste Zeit fürs beherzte Jetzt. Fürs Erspüren des Neuen. Fürs Ehren des Alten. Fürs Verbunden - und AllEinSein. Und für Kunst als Medizin.
Feministisch, ökologisch, politisch, poetisch, mit Herz, Hirn und Humor.
Mit:
Olga Tucek
Sängerin, Liedkünstlerin und Bühnenaktivistin
Foto: Olga Tucek